Ein Portfolio schafft Bedingungen dafür, dass Lernende im Rahmen der Unterrichtsarbeit und auch darüber hinaus vollständige Lernakte bzw. größere Lernprojekte angehen und als Leistungen “abrechnen” können. Im Gegensatz zur vorherrschenden Leistungsüberprüfung bietet die Arbeit mit Portfolios andere Möglichkeiten, komplexe, individuelle, selbstgesteuerte und reflexive Lernvorgänge anzulegen. Die schulische Arbeit etwa kann stärker auf den einzelnen Lernenden und seine Entwicklung ausgerichtet werden.
Portfolioarbeit basiert auf einer Vorstellung von Lernen als einem aktiven Konstruktionsprozess des Lernenden. Das Lernen ist nach dieser Auffassung ein aktiver Konstruktionsprozess des Lernenden, der von den Lehrenden weit weniger direkt beeinflusst werden kann, als Lehrende sich dies in der Regel erhoffen. Um Lernen zu einem sinnhaften, für den Lerner bedeutsamen und nachhaltigen Prozess werden zu lassen, empfiehlt sich daher ein Lernen an lebensnahen, komplexen, herausfordernden und ergebnisoffenen Problemstellungen. Beim Portfolio geht es letztlich darum, selbstbestimmtes Lernen als komplexen Prozess begleitend zu reflektieren und mitzugestalten. Lehrende begleiten dabei die Lernprozesse auf der Basis der expliziten Selbstreflexionen der Lernenden und unterstützen diese als eine Art Moderator.
(Auszug aus http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/PRAESENTATION/portfolio.shtml)